Amiga-Aktuell 03/98 - Test
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Softwaretest: XFileSystem (von Rainer Kalthoff)

»Softwaretest: XFileSystem (xfs209_beta2) von Francis Swift

Wenn man sich regelmäßig durch die Recent-Liste des Aminets wühlt, gibt es viele Programme, bei deren Beschreibung man schnell weiterliest. Ach, schon wieder ein xyz-Clone. Oh, ein Update von 0.12beta3gamma7 auf 0.12beta3gamma71, wie interessant: In der Dokumentation wurde ein ";" gegen ein "." ausgetauscht.

Aber das xfs-readme fiel mir sofort ins Auge: Multi filesys+.device, pc+pcw+minix+more.
Ein Filesystem für viele Formate. Prima, nur noch ein Laufwerk für Mac und PC und Amiga, oder? Ich war ganz schön gespannt.

Zunächst einmal die Features:

  • Ein einziger Handler und ein Device, das die folgenden Formate liest:
    Name          System                Hersteller/
                                        Modell
    
    Acorn         Archimedes            Acorn
                  E Format              Computers
    Amiga OFS     Workbench 1.x         Commodore
    Amiga FFS     Workbench 2.xx        Commodore
    Amiga FFS/DC  Workbench 3.xx        Commodore/
                                        Gateway
    Atari ST/TT   TOS 1, TOS 2 etc.     Atari
                                        Corporation
    BetaDOS       Spectrum und +D       BetaSoft
    Diskspare     Amiga custom
                  High capacity format
    GDOS          Sinclair Spectrum     MGT Disciple
                                        Interface
    G+DOS         Sinclair Spectrum     MGT/Datel +D
                                        interface
    MasterDOS     SAM Coupe             MGT and
                                        BetaSoft
    MSDOS         IBM PCs und Clones    Micro$oft
    MSXDOS        Alle MSX              Sony, Toshiba
                                        etc.
    QDOS          QL & Clones           Sinclair, CST,
                                        Miracle
    SAMDOS        SAM Coupe             Miles Gordon
                                        Technology
    Windows95/NT  IBM-Kompatibel        Micro$oft
    
    
    Unterstützung für CP/M-Formate (teilweise Amstrad PCW und Plus 3) und Apple Mac soll bei entsprechender Nachfrage folgen. Alle anderen Vorschläge können berücksichtigt werden, sofern Dokumentationen für das LowLevel- und das logische Format beiliegen. Geplant ist ein Handler, der jedes Format, das dem Amiga zugänglich ist, verarbeiten kann, inklusive FM & GCR und multiplen Sector-Größen pro Track.

  • Im Moment versteht das fd.device Amiga-Tracks (normal und Diskspare) und PC-Tracks (in den meisten allgemeingültigen Sektor-Größen, z.B. 128, 256, 512, 1024, 2048 etc).

  • Kompatibel mit ALLEN Amiga-Systemen von Workbench 1.2 bis 3.1. Man kann OFS-Disketten auf einem A4000 formatieren und FFS-DC auf einem alten A500 lesen!

  • Kompatibel mit HD- (High Density) und DD-Laufwerken sowie ungewöhnlichen Mediengrößen (3 Zoll [Amstrad] und 5.25 Zoll).

  • Unterstützt lange Windows95-Dateinamen.

  • FILE0 und FILE1 lassen die Bearbeitung von Disk-Images auf anderen Medien (RAM, HDD, CD, ...) zu.


Die Einschränkungen:

Formatieren von Disketten funktioniert, solange das ursprüngliche Format des Datenträgers benutzt wird. Es ist nicht möglich, das Format zu ändern. PC bleibt PC, Atari bleibt Atari...

Schreiben wurde nur auf QDos getestet und ist für Spectrum und PC noch nicht verfügbar.

Der CatWeasel-Disketten-Controller wird nicht unterstützt, da dort das Format vom Benutzer explizit angegeben werden muß.


So viele Möglichkeiten machten natürlich neugierig. Also, schnell installieren und testen. Handler und Device an die entsprechenden Stellen kopieren, FD0 mounten und eine Win95-Disk ins Laufwerk schieben. ... ... ... Sofort ein Erfolgserlebnis.
Das Icon erscheint wie bei CrossDOS auf der Workbench. Jetzt wird es spannend:
Ein Doppelklick auf das Icon ... ... Das Fenster geht auf ... ... Nix zu sehen.

Ouh Hah, den Anzeigemodus wechseln: Alles anzeigen. Das Laufwerk rattert, und ... alles 8+3. Aber was ist das? Nicht alle Namen sind in Großbuchstaben. Eine Datei besteht auch aus kleinen, und im Kommentar steht der gleiche Name, nur in Großbuchstaben.

Vielleicht war die Win95-Startdisk doch nicht das Gelbe vom Ei. Also ein neuer Versuch mit abgespeicherten Texten aus WinWord. Hurra, lange Dateinamen, und im Kommentar steht der DOS-Name in 8+3. Endlich hat der Datenaustausch mit kryptischen Namen ein Ende. Jetzt kommt der Härtetest. Eine ASCII-Datei mit einem langen Namen wird auf die Disk kopiert. Einwandfrei. Die Disk in den PC, Verzeichnis auflisten unter Win95, alles in Ordnung, kein Datenverlust, der Datenträger ist OK.

FD0: verhält sich also genau wie ein normales Amiga-Laufwerk, auch mit Amiga-Disketten. Nur hat man dann je ein Icon für DF0: und FD0: auf der Workbench. Wie angekündigt tut sich bei Mac-Disketten nicht viel. Erkannt wird die Diskette zwar, der Inhalt bleibt jedoch verborgen, und die Kapazitätsanzeige stimmt auch nicht. Aber der Autor verspricht in Kürze Abhilfe.

Die FILE-Devices konnte ich mangels File leider nicht testen, ebenso wie die Arbeit mit WinNT-Disketten, jedoch die Anwendung des xfs auf von Win95 formatierte Festplatten. Ich habe meinen Amiga über Siamese und SCSI mit meinem PC verbunden. Bisher habe ich die in der Mitte liegende Festplatte über Cross-DOS dem Amiga zur Verfügung gestellt. Mit einer Änderung der Mountlist auf xfs und einer Erhöhung der Stacksize auf 16000 meldete sich die Platte sofort mit den langen Win95-Namen. Ich benutze xfs jetzt mit dieser Platte seit Mitte Januar und hatte noch keinen Datenverlust, xfs betreffend. Leider gab es jedoch einige Abstürze. Jedesmal wenn die Platte nicht eingeschaltet ist, stürzt xfs beim Mounten ab.

Alles in allem lohnt sich die Installation, schon wegen der langen Dateinamen für Win95. Die anderen Formate, außer Atari, sind für Deutschland vielleicht etwas exotisch. Schmerzlich vermisse ich eigentlich nur die Unterstützung für Macintosh, aber hier wird ja dran gearbeitet.

BR> Rainer Kalthoff

eMail:
R.Kalthoff@ping.de
kaltho00@marvin.informatik.uni-dortmund.de
su0326@studserver.uni-dortmund.de

Homepage:
http://www.ping.de/sites/storm/index.html


Das XFileSystem findet man im Aminet unter disk/misc/xfs209_beta2.lha «

Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile ist xfs in der Version 2.10beta2 erschienen (Aminet: disk/misc/xfs210b2).


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